Ein Meilenstein für die Frauenquote

Unter Führung des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beschloss das Bundeskabinett einen neuen Gesetzesentwurf für das Führungspositionengesetz. Mit dem Gesetz werden mehr Unternehmen verpflichtet, Frauen in Vorstände, Aufsichtsräte sowie Führungspositionen zu berufen.

Mit dem Kabinettsbeschluss vom 6. Januar 2021 passierte der Gesetzentwurf eine weitere wichtige Etappe. Im Dezember 2020 hatte sich eine Arbeitsgruppe der Koalition bereits grundsätzlich über die Inhalte geeinigt. Der neue Gesetzesentwurf ist eine Erweiterung des bestehenden Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG II). Das seit 2015 bestehende Gesetz sorgte vor allem in Aufsichtsräten für eine deutliche Steigerung des Frauenanteils. 

Jedoch hatte die Selbstverpflichtung von börsennotierten Unternehmen für eine Frauenquote im eigenen Vorstand nicht den gewünschten Effekt. Die meisten Unternehmen gaben sich keine oder eine Zielquote von null Prozent und mussten dafür nicht einmal eine Begründung liefern. Das soll sich mit dem neuen Gesetz ändern.

Die Veränderungen, die in den Unternehmen notwendig sind, um Frauen in die Top Levels zu bringen, wirken positiv auf die Veränderungsfähigkeit der Unternehmen. Transparenz, Flexibilisierung der Arbeitswelt und Professionalisierung der Besetzungsprozesse schaffen Impact auf Strukturen und Qualität.

- Barbara Lutz, CEO, Frauen-Karriere-Index & Impact of Diversity

Im FüPoG II ist erstmals eine Mindestbeteiligung von Frauen in Vorständen vorgesehen. Sollten die Unternehmen weiterhin eine Zielquote von null Prozent Frauenanteil anstreben, müssen sie diese begründen. Außerdem wird der Anwendungsbereich der Mindestquote für Aufsichtsräte ausgeweitet. Noch bemerkenswerter ist die Zielquote des Bundes selbst: Hier sollen 50 Prozent der Führungspositionen im öffentlichen Dienst des Bundes bis 2025 mit Frauen besetzt werden.

Der neue Gesetzesentwurf ist ein weiterer Meilenstein für mehr Chancengleichheit im Leadership und legt das Fundament für mehr Diversität — nicht nur für Frauen, sondern auch für Menschen aller weiteren Diversitätsdimensionen wie LGBTQ+, People of Colour, Social Inclusion und mehr.