Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität
Unausgewogene Geschlechterverteilung in Film und Fernsehen
Vier Jahre nach der ersten umfassenden Studie zur audiovisuellen Diversität in Film und Fernsehen hat die MaLisa Stiftung gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen erneut eine Untersuchung initiiert. Was hat sich in Sachen Geschlechtergerechtigkeit getan? Und wie steht es um die Sichtbarkeit und Darstellung der Vielfaltsdimensionen Migrationshintergrund/ethnische Zuschreibung, sexuelle Orientierung und Behinderung?
Die Ergebnisse der 2017 veröffentlichten Studie „Audiovisuelle Diversität? Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen in Deutschland” der Universität Rostock zeigten eine drastische Schieflage: Frauen kamen deutlich seltener vor als Männer, traten meist in klischeehaften Rollen und Kontexten auf, kamen nur selten als Expertinnen zu Wort und verschwanden nach dem 30. Lebensjahr sukzessive vom Bildschirm.
Gemeinsam mit den vier großen TV-Sendergruppen und Filmförderungen hat die MaLisa Stiftung erneut eine Untersuchung initiiert, um zu messen, was sich seither getan hat. Neben Geschlecht und Alter wurden für die aktuelle Untersuchung „Vielfalt und Sichtbarkeit: Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität“ auch die Dimensionen Migrationshintergrund/ethnische Zuschreibung, sexuelle Orientierung und Behinderung in 2020 ausgestrahlten TV- und Kinder-TV-Produktionen in den Blick genommen.
Herausgekommen ist u.a., dass die Geschlechterverteilung weiterhin unausgewogen ist. Auf eine Frau kommen im deutschen Fernsehen nach wie vor rund zwei Männer. Allerdings ist in den fiktionalen Produktionen, die im Jahr 2020 hergestellt wurden, das Geschlechterverhältnis nahezu ausgewogen. Und in den Informationsformaten erklären Männer nicht mehr allein die Welt.
Durchgeführt wurde die unabhängige Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Elizabeth Prommer vom Institut für Medienforschung der Universität Rostock. Sonja Koppitz sprach mit ihr darüber.
HIER geht es zum originalen Beitrag und HIER zur Studie.