Wie Mindshare seine Diversity-Kultur nachhaltig stärkt
Mit einer weltweiten Initiative arbeitet die Mediaagentur Mindshare systematisch an ihrer Diversity-Kultur. Das im Herbst gestartete Programm „Mindshare Collective“ folgt dem Grundgedanken: in der Vielfalt liegt die Stärke.
Der 1. November ist für die Mediaagentur Mindshare immer ein besonderer Tag. Tausende Mitarbeiter in aller Welt treffen sich jedes Jahr an diesem Datum zum so genannten Mindshare-Day: um den Geburtstag der 1997 in Taiwan gegründeten Agentur zu feiern – aber auch, um in Diskussionen und Workshops den Blick über das Tagesgeschäft hinaus zu richten (s. Bild oben, der Mindshare-Day vor der Corona-Pandemie).
Der Mindshare-Day steht dabei stets unter dem Motto zu einem besonderen gesellschaftlichen Anliegen. Am 1. November 2020 lautete es „Social Justice“. Mehr als 10.000 Mitarbeiter kamen weltweit in virtuellen Workshops zusammen, um sich über Themen wie Inklusion, LGBTQ+ und Gender Diversity auszutauschen. Im Mittelpunkt stand dabei eine Initiative, welche die Agentur im Herbst gestartet hatte. Sie heißt „Mindshare Collective“ – und soll Mindshares Diversity-Kultur weltweit stärken und messbar machen.
„Wir wollen mit ‚Mindshare Collective‘ ein Arbeitsumfeld schaffen, das divers ist“, sagt Katja Brandt, DACH CEO Mindshare. „Wir sind alle unterschiedlich“, sagt sie. „Mindshare Collective soll das zusammenbringen, damit daraus eine Stärke wird.“
Kerngedanke der Mindshare-Collective-Initiative ist, die firmeninterne Auseinandersetzung mit Minderheiten- und Diversitätsthemen auf eine breite Basis zu stellen, konkrete Aktivitäten zu definieren und diese langfristig messbar zu machen. Alle Mitarbeiter sind deshalb aufgerufen, sich einzubringen. „Es ist nicht einfach eine Marketing-Aktion“, betont Agentur-Chefin Brandt. „Wir nutzen die gesamte Kraft unserer Organisation, um das Thema auf einer breiten Basis nachhaltig aufzustellen. Dazu gehört, dass Ressourcen investiert werden und das Thema von der Unternehmensleitung sowie durch den HR- und Talentbereich konsequent vertreten und unterstützt wird. So schaffen wir eine breite Basis dafür, dass Diversity in der Firma wirklich gelebt wird.“
Diversität als Erfolgsfaktor
In diesem Kontext sieht Brandt auch das Engagement von Mindshare beim Impact of Diversity. „Ich bin davon überzeugt, dass der Impact of Diversity das Thema mehr in den Fokus rückt und vorantreibt. Bei Mindshare sehen wir unsere Vielfalt als wichtigen Faktor für unseren Unternehmenserfolg. Diversität macht uns kreativer, innovativer und hilft uns, in einem sich ransant transformierenden Wirtschaftsbereich ein attraktives und wettbewerbsfähiges Arbeitsumfeld zu bieten.“
Den Startschuss für die neue Mindshare-Collective-Initiative in Deutschland bildeten 26 Diskussions-Gruppen beim Mindshare-Day, in denen Mitarbeiter ihre Erfahrungen zu Diversitäts-Themen wie Frauen-Karrieren, Inklusion, Rassismus und LGBTQ+ austauschten. In den Breakout-Sessions war Klartext gewünscht. Handys und Outlook blieben für 50 Minuten ausgeschaltet.
Der Mindshare-Collective-Prozess hat in Deutschland andere Schwerpunkte als in anderen Ländern. In China etwa, wo Homosexualität strafbar ist, habe zum Beispiel das Thema LGBTQ+ eine ganz andere Tragweite, berichtet Mindshare-Geschäftsleiterin Imke Buck, die das Projekt in Deutschland leitet. „Der Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus diesen Regionen war teilweise emotional und sehr berührend.“, berichtet Buck. Hierzulande steht neben Themen wie LGBTQ+ und Rassismus vor allem das Thema „Working Parents“ im Zentrum.
Internationale DNA
Um Chancengleichheit und Vielfalt bemüht sich Mindshare schon länger. Eine multinationale DNA hat die Agentur bereits seit ihrer Gründung vor mehr als 20 Jahren. Mindshare war das erste internationale Medianetwork überhaupt und eine der ersten internationalen Agenturmarken des Werbekonzerns WPP.
Heute arbeiten bei Mindshare Deutschland Menschen aus 33 Nationen. Sämtliche Führungsteams bis hinauf in die Geschäftsleitung sind weitgehend paritätisch mit Frauen und Männern besetzt. Seit 2018 lässt Mindshare vom Frauen-Karriere-Index die Bedingungen für Frauenkarrieren analysieren. Beim Nachwuchs hält die Agentur gezielt nach internationalen Bewerbern Ausschau, berichtet Alexandra Ebert-Wudi, Head of Human Resources und Marketing.
„Dank digitaler Assesment Center können wir mehr internationalen Bewerben die Chance geben, am Auswahlverfahren teilzunehmen, da sie derzeit keine Anreisehürde haben.“, sagt Talent- und HR-Chefin Ebert-Wudi. Diese vielfältige und offene Arbeitskultur mache Mindshare auch als Arbeitgeber attraktiver: „Unser Ziel ist es, der attraktivste Arbeitgeber der Agenturbranche zu werden.“
Die Mindshare Collective-Workshops haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, eine inklusive Unternehmenskultur im täglichen Arbeitsleben zu verankern. „Bei manchen Themen, wie zum Beispiel Frauenkarrieren, sind wir schon relativ weit“, sagt Imke Buck, die als Geschäftsleiterin die Mindshare-Collective-Initiative in Deutschland verantwortet und leitet. „Eine wichtige Erkenntnis war: in vielen Bereichen sind wir schon viel diverser, als uns selbst bewusst ist“. Dennoch habe sich auch herausgestellt, „dass manche Angebote und Initiativen intern gar nicht bekannt waren“.
Der Mindshare Collective-Prozess soll deshalb möglichst viel konkretisieren und in Projekte überführen. Letztlich gehe es auch darum, zu überprüfen, ob die eigenen Diversitätsleitlinien in allen Bereichen und allen Details zum Tragen kommen, „zu fragen, ob wir konsistent sind“. Das gelte im Übrigen nicht nur für die eigene Unternehmenskultur sondern auch für die Angebote an Kunden.
Das Fundament für den Collective-Prozess soll das neue Mission Statement der Agentur sein. Hier hat Mindshare die Prinzipien einer vielfältigen, toleranten und diskriminierungsfreien Unternehmenskultur nun erstmals auch schriftlich und verbindlich formuliert. „Unsere Unterschiede machen unsere Stärke aus“, heißt es dort. “Gemeinsam mit unseren Partnern streben wir ein Umfeld an, in dem jeder fair und respektvoll behandelt wird. Ein Umfeld, in dem jede Stimme gehört wird und jeder Mensch die gleichen Chancen und den gleichen Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten hat.”