Newsletterempfehlung: „In Her Words“ von der New York Times

Die New York Times setzt mit ihrem Newsletter „In Her Words“ der männerdominierten Medienbranche ein Ressort entgegen, das aus rein weiblicher Perspektive berichtet.

Wer entscheidet, über welche Themen wie berichtet wird und wo in den Medien und Zeitungen sie platziert werden? In der Regel sind das heute noch überwiegend Männer. Vor allem die großen deutschen Titel tun sich schwer mit der Gleichberechtigung. 

Der gemeinnützige Verein ProQuote Medien analysiert seit 2012 den Frauenanteil in journalistischen Führungspositionen. Seit Beginn der Zählung steigt dieser zwar kontinuierlich an, doch tut er das nur im Schneckentempo. Als einziger großer Titel kann der Stern eine Frauenquote von über 50 Prozent (52 Prozent) vorweisen. Der Spiegel folgt mit 40 Prozent Frauen in den Führungspositionen. Der Rest liegt noch deutlich darunter. Das hat Auswirkungen auf die Auswahl der Themen und die Berichterstattung in den Medien. Dessen sollten sich Chefredaktionen hier in Deutschland, aber auch weltweit bewusst sein und aktiv entgegensteuern. 

Ein Positivbeispiel ist hier z.B. die New York Times, die mit Jessica Bennett als erste Gender-Redakteurin die eigene Themenauswahl bereichert und diverser gestaltet. Sie war es auch, die den Newsletter „In Her Words“ ins Leben rief. Zweimal wöchentlich bringt der Newsletter, bei dem ausschließlich Frauen über die Titel entscheiden („Where women rule the headlines“), die neuesten Artikel über Frauen, Gender und die Gesellschaft in unsere Mailpostfächer. 

Die Themen sind politisch und gesellschaftlich relevant und holen Themen wie Periodenarmut, feministische Kultur und Presse, aber auch das neue Regierungskabinett von Präsident Joe Biden auf die Agenda. Schon allein die erfrischend andere Auswahl der Themen ist es allemal wert, diesen Newsletter zu abonnieren.